Es war Montag. Und nicht irgendein Montag Veganes Frühstück. Es war der Montag nach einem verunglückten Tinder-Date, nach einem Sonntag voller Mails mit dem Betreff „Dringend“ und vor einem Zoom-Call mit einer Kundin, die das Wort „quick“ für ein 3-stündiges Meeting hält. Mein Kaffee zuhause schmeckte wie altes Spülwasser, der Kühlschrank bot nur Senf und ein halbes Gurkenglas. Ich saß in meiner Küche, im Schlafanzug mit Flamingos drauf, und dachte: Ich. Brauche. Frühstück.
Aber nicht irgendein Frühstück. Ich wollte Trost. Ich wollte Wärme. Ich wollte vegane Pancakes, die mich umarmen wie meine beste Freundin nach einem emotionalen Meltdown. Google wusste sofort, was ich meine: „Lovaena Café – veganes Frühstück Hamburg – Wilhelmsburg“. 4.9 Sterne. „Soulfood, Smoothie Bowls, Kaffee mit Hafermilch.“ Ich weinte fast. Vor Hoffnung.
Also: Haare hochgeknotet, Sonnenbrille auf, Hoodie über Pyjama gestreift (Mode ist relativ), aufs Fahrrad geschwungen – und los. Die Elbe glänzte mir entgegen, als wollte sie sagen: Du hast es fast geschafft, Schwester.
Kapitel 2 – Der Duft nach Rettung Veganes Frühstück
Als ich ankam, passierte etwas Magisches: Die Tür vom Lovaena ging auf – und mir schlug ein Duft entgegen, der besser war als jede Aromatherapie. Frisch gebackenes Dinkelbrot, Kaffee mit Zimt, und… waren das karamellisierte Bananen? Ich trat ein. Pflanzen an den Wänden, Menschen, die lachten, ein Paar mit Hund, das sich vegane Waffeln teilte. Und mitten drin: ein Schild mit der Aufschrift „Heute: Vegan Brunch & Kombucha-Flirtbar“.
Ich wusste nicht, ob ich lachen oder weinen sollte. Ich entschied mich für beides und bestellte: Avocado-Toast mit pinkem Hummus, Pancakes mit Ahornsirup, und – weil mein Herz noch schwer war – einen doppelten Cappuccino mit Hafermilch. Die Bedienung lächelte so aufrichtig, als hätte sie mein inneres Chaos gerochen und still gesagt: Ich seh dich, Schwester.
Kapitel 3 – Zwischen Pancakes und Poesie
Ich setzte mich an einen kleinen Tisch am Fenster. Die Sonne kitzelte meine Nase, der Cappuccino dampfte friedlich vor sich hin, und ich beobachtete die Gäste um mich herum. Rechts von mir las ein Typ mit Wollmütze ein Buch mit dem Titel „Radikale Gelassenheit“. Links von mir wurde gerade ein veganer Barista-Witz erzählt, der mit „Espress-o yourself“ endete. Ich kicherte. Laut. Alle sahen kurz zu mir. Ich winkte. Niemand urteilte.
Dann kamen die Pancakes. Freunde – ich übertreibe nicht: Sie sahen aus wie gemalt. Drei goldbraune Schönheiten, getoppt mit Beeren, karamellisierter Banane, einem Hauch Puderzucker und einem Schluck Liebe. Ich schnitt den ersten Bissen ab, tunkte ihn leicht in den Ahornsirup – und dann passierte es. Ein Tropfen landete direkt auf meiner Flamingo-Hose.
Normalerweise wäre ich in Scham versunken. Aber nicht hier. Hier war jeder ein bisschen schräg, ein bisschen bunt, ein bisschen auf der Suche. Und während ich mit einer Serviette meinen Flamingo säuberte, dachte ich: Vielleicht ist das hier mein Volk.
Kapitel 4 – Der Kombucha-Kavalier
Gerade als ich dabei war, meinen zweiten Pancake zu zelebrieren, stand plötzlich jemand neben meinem Tisch. Groß, lockiges Haar, Lächeln wie Sonnenaufgang. „Sorry, darf ich fragen, wo du diesen Cappuccino bestellt hast? Sieht aus wie direkt aus dem Hafermilch-Himmel.“
Ich lachte. „Bestell einfach das ‚Koffein mit Kuschelfaktor‘ – so nenn ich’s inoffiziell.“
Wir kamen ins Gespräch. Sein Name war Ben. Er war Illustrator, trug Ringelsocken und hatte die charmante Eigenschaft, Kombucha so zu beschreiben, als sei es flüssige Poesie. Wir sprachen über veganes Frühstück, über Wilhelmsburg, über das beste Topping auf Smoothie Bowls. (Er: Kokoschips. Ich: Granola. Wir einigten uns auf beides.)
Es war kein Date. Es war ein Gespräch, das schmeckte wie der erste Schluck Kaffee nach einer langen Nacht. Und genau das brauchte ich.
Kapitel 5 – Brunch als Therapieform
Nach einer Weile kam die Bedienung mit einem Mini-Dessert auf Kosten des Hauses: ein Stück Veganes Frühstück Karottenkuchen mit Zimtglasur. „Weil du heute so schön lachst“, sagte sie. Ich war gerührt. Vielleicht war’s das Koffein, vielleicht die Zimtglasur – aber ich fühlte mich zum ersten Mal seit Tagen wieder leicht.
Ich blickte um mich: Menschen, die sich Zeit nahmen. Essen, das nicht einfach satt, sondern glücklich machte. Ein Café, das mehr wie ein Wohnzimmer war. Und da wurde mir klar: Das hier ist mehr als ein Ort. Es ist ein Gefühl. Lovaena war nicht nur mein Zufluchtsort an einem grauen Montag – es war mein Neustart.
Ich verabschiedete mich von Ben (wir folgten uns gegenseitig auf Insta, das gilt als Vertrag in der Neuzeit), zahlte, und trat wieder hinaus. Die Sonne stand nun höher, mein Herz auch. Ich war satt – und nicht nur im Bauch.
Kapitel 6 – Fazit mit Ahornsirup
Auf dem Heimweg dachte ich über alles nach. Über das Café in Wilhelmsburg, das meine Laune reparierte. Über die Pancakes, die besser als Therapie waren. Über Gespräche, die einfach nur gut taten. Über veganes Frühstück, das nicht Verzicht bedeutete, sondern pure Freude.
Und ich dachte: Jeder sollte so einen Ort haben. Einen Ort wie Lovaena. Wo du reinfällst wie in eine weiche Decke. Wo du lachst, isst, atmest. Wo Soulfood wirklich die Seele füttert. Ich kam als traurige Lea mit Flamingo-Hose – und ging als strahlende Lea mit Zimt auf der Seele.
Und wer weiß – vielleicht sehen wir uns ja dort. Ich bin die mit dem dritten Kaffee, dem Grinsen im Gesicht – und dem sicheren Platz in der Ecke. Neben den Pancakes.
Tipp zum Weiterlesen: Wer sich generell für die Wirkung von Soulfood und bewusster Ernährung interessiert, findet hier einen spannenden Artikel von Harvard Health über die Verbindung zwischen Ernährung und Stimmung.